Donnerstag, 29. November 2007

Football's - close to you?

So lautete der Slogan der Bewerbung zur Euro 2008, allerdings fehlte damals das Fragezeichen.

Dieses wäre wohl angebracht gewesen, wenn man die Entwicklung seit Vergabe der Euro 2008 betrachtet.

Es geht aber weniger um die durchwachsenen Leistungen unseres Teams, sondern viel mehr um die Art und Weise der Organisation.

Stand der Bewerbung noch Beppo Mauhart vor, was automatisch mit einer gewissen Professionalität verbunden war, ging und geht es unter der "Regentschaft" Friedrich Sticklers, seit April 2002, kontinuierlich bergab.

Stand nach erfolgter Vergabe der Euro noch eine Art Triumvirat der besten Köpfe im zur Diskussion, verlief sich die Organisation in weiterer Folge in das Engagement diverser Günstlinge, eine entsprechende Qualifikation der handelnden Personen stand hier offenbar nicht zum Diskurs.

Stickler wirkt wie die Marionette der Herren Windner und Kopf.

Es stellt sich die Frage, warum gerade beim ÖFB ein Mann Präsident ist, der vom Fußball anscheinend absolut keine Ahnung hat?

Wie oft wurde versprochen, sich die WM in Deutschland als Vorbild zu nehmen?
Eingehalten wurde leider sehr wenig bis nichts.

Stand der WM 2006 ein Franz Beckenbauer vor, so sucht man eine ähnliche Lichtgestalt für die EM in Österreich vergeblich.

Es wäre Österreich gut zu Gesicht gestanden, Ikonen wie Herbert Prohaska, Toni Polster und Hans Krankl, offiziell in die Organisation einzubinden.

Statt dessen verstieg sich der ÖFB Präsident zu Aussagen wie "bevor Polster und Krankl was bei der EM machen, sagen wir lieber die EM ab......".

Offensichtlich spielen persönliche Befindlichkeiten, eine größere Rolle, als der Erfolg der EURO 2008.

Herrschaften wie ein Herr Assinger, werden kaum eine Euphorie entfachen, da sie von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. Assingers dickes Spesenkonto, wurde bis dato weitaus öfter in den Medien erwähnt, als dessen angebliche Engagement für die EURO.

Nur dem persönlichen Einsatz der Herren Polster, Prohaska und Krankl ist es zu verdanken, dass es im Zuge der EURO auch einige kulturelle Highlights geben wird. Höhepunkt ist sicher das Konzert von Elton John auf der Hohen Warte, am Vorabend des Endspiels.

"Trittbrettveranstaltungen" des ÖFB im Schloßpark Schönbrunn, wirken dagegen auf gut wienerisch wie, "i wü und i kaun ned".

Es heißt zwar, "die Hoffnung stirbt zuletzt", im Fall der Euroorganisation ist sie jedoch bereits im April 2002 verstorben.

Montag, 22. Oktober 2007

78,5% Österreichertore

Es gibt eine doch recht erfreuliche Meldung aus der heimischen Liga zu verkünden: Rund 78,5 % der in der vergangenen Runde erzielten Tore - das sind 11 von 14 - wurden von österreichischen Staatsbürgern erzielt. Die einzigen Legionärstore wurden durch Schützenkönig Zickler, den ehemaligen tschechischen Teamstürmer Lokvenc (beide Salzburg) und den erneut stechenden Joker Bilic (Rapid) erzielt.
Die weiteren elf Tore erzielten Sariyar, Aigner (Austria), Kulovits (Rapid), Leitgeb, Aufhauser (Salzburg), Kienzl (Sturm), Dospel, Brenner, Akagündüz (Ried), Krajic und Junuzovic (Kärnten). Darüberhinaus waren vorallem die Treffer von Kulovits, Junuzovic und speziell Kienzl Tore der Marke Weltklasse... unterschätzen wir etwa vermeintliche einheimische Mitläufer ?

Sonntag, 21. Oktober 2007

Endlich ein Sieg - und alle werden wieder unrealistisch

Ohne den Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft schlecht reden zu wollen: Kaum ist ein Spiel gegen demotivierte und lustlose Ivorer gewonnen, wird der Chauvinismus wach und das Team wird aus Gründen des Zwangsoptimismus in den Himmel gelobt. Genauso wie man einer Mannschaft nach einigen sieglosen Spielen Zeit geben muss sich wieder zu fangen, sollte eine Mannschaft ebenso eine gewisse Bewährungsdauer nach dem ersten Sieg nach langer Zeit kriegen, um sich in dieser Form zu etablieren. Was bringt es uns wenn wir die nächsten drei, vier Spiele wieder verlieren und sich Medien und Fans darauf ausreden, dass wir ja gegen die Elfenbeinküste eine gute Partie ablieferten. Irgendwann verjährt auch dieser Sieg und wenn wir vor dem ersten Gruppenspiel immer noch diesen Erfolg als letzten Strohhalm in unseren Herzen und Hirnen festhalten, werden wir bei der Euro 2008 einem großen Problem begegnen. Also liebe Mannschaft, arbeitet weiter - und ruht euch nicht auf diesem Sieg aus.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Die derzeitige Auffassung von "Fortschritt"

Es ist schon sehr eigenartig, was heutzutage in Fußball-Österreich als "Fortschritt" bezeichnet wird.
Vor etwa einem Jahr bezwangen wir die Nationalmannschaft unserer Schweizer Eidgenossen dank einer starken Halbzeit mit 2:1. Vor etwa einer Woche verloren wir gegen starke, aber nicht überirdisch spielende Schweizer mit 1:3 und spielten nur etwa eine halbe Stunde gut.
Kürzer gut gespielt als damals und gegen dieselbe Mannschaft verloren statt gewonnen - trotzdem will uns die Nationalteamführung einen "Fortschritt" einreden.
Lieber vor dem nächsten "Fortschritt" einen Umschwung im Team herbeiführen, denn Der Werbespruch der EXPO 2000 in Hannover lässt sich aus österreichischer Sicht auch gut auf die heranschnellende Europameisterschaft ummünzen: "Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder."

(c) Daniel Mandl

Dienstag, 16. Oktober 2007

Wieso spielen nicht die Besten?

Ein großer Vorteil des Schweizer Nationalteams und weiterer etwa 95% aller Nationalteams dieser Welt ist, dass die elf besten Spieler des Landes im Team spielen. Das kann man von unserem Team bei Gott nicht behaupten, denn derzeit ist der Egotrip des Teamchefs noch ein wenig mehr wert als die Bauernregel, dass es gerade im Nationalteam auf die beste Tagesverfassung ankommt. Es ist beschämend 90 Minuten Garics auf der rechten Abwehrseite aushalten zu müssen und am nächsten Tag in einer großen Tageszeitung lesen muss, dass seine Leistung "durchschnittlich" und nicht "schlecht" war, weil er eine (!) Vorarbeit zu einer (vergebenen) Torchance lieferte. Christian Fuchs spielt bei Mattersburg gute Partien im Mittelfeld, im Team muss er auf einer völlig anderen Position ran und spielte dort seit seinem ersten Länderspiel kostant fürchterliche Partien. Wieso zwingt man einem talentierten Spieler wie Fuchs eine solche Position auf, wenn er eine andere viel besser spielen könnte?

Kuljic netzt und netzt und netzt. Allerdings nur bei der Austria, im Team blockiert offenbar eine mentale Barriere seinen Killerinstinkt. Das Ergebnis ist, dass Österreichs Stürmer nicht treffen. Ein nicht erstligatauglicher Kienast und ein halbfitter Harnik werden eingewechselt, während Linz sich in der portugiesischen Herbstsonne über den Teamchef ärgern muss. Wäre ich der Führende der heimischen Torschützenliste, Mario Haas, würde ich Gefahr laufen, zu Hause vor dem Fernseher zum frustbedingten Alkoholiker zu werden. Wieso dürfen in unserem Nationalteam nicht die Besten spielen? Ist das nicht eigentlich der Sinn eines Nationalteams?

(c) Daniel Mandl

Mehr gibt's hier: [ http://www.kurier.at/interaktiv/blog/fankurve/115160.php ]

Montag, 15. Oktober 2007

Wahre Worte von Martin Stranzl

ÖFB-Präsident Friedrich Stickler ist den Fans schon lange ein Dorn im Auge. «Die Art, seine Meinung wie eine Fahne im Wind zu ändern, wird wenig goutiert», so ein Journalist. Nach den peinlichen Auftritten gegen Japan (0:0) und Chile (1:2) musste Hickersberger gar zum Rapport beim Boss.

Unterstützung erhält die Anti-ÖFB-Front durch Team-Leader Martin Stranzl (Spartak Moskau), der die Chefs kritisiert. «Da sind wir doch beim Problem. Dass sich Menschen in Positionen befinden, die nie in ihrem Leben Fussball gespielt haben. Wie bitte schön kann es dazu kommen, dass ein Teamchef von solchen Leuten zum Rapport zitiert wird? Das nervt gewaltig! Schauen Sie nach Deutschland: Da sitzen Matthias Sammer und Oliver Bierhoff im DFB – die können sich wirklich über Fussball äussern. Wenn diese Riege nicht verändert wird, werden wir auch in Zukunft Probleme haben. Die Leute würden gut daran tun, endlich an einem Strang zu ziehen.»

Quelle: "Blick", Schweizer Tageszeitung